Gedanken zum Tag (05.02.2025)

Migrations-Debatten … alles Humbug?

Nein, es kann auch anders gehen. Bei dieser Debatte unterscheide ich zwischen „Opfer“ und „Täter“ – wobei, wie mein Buch „Karl Lost: Im Schatten“ zeigt, dass auch hier die Grenzen verschwimmen können.

In diesem Roman erfährt ein junger Migrant am eigenen Leib die ganze Brutalität und Menschenverachtung, zu der unsere Zivilisation fähig sein kann. Geblendet von falschen Versprechungen gelingt es ihm, nach Deutschland zu fliehen. Dass er dabei auch zu fragwürdigen Mitteln greift, wird ihm nun zum Verhängnis.

Eingebettet ist die Geschichte in das zeitgleiche, dramatische Geschehen bei einer Heilbronner Tageszeitung. Der machtgeile Chefredakteur Karl Lost und sein Kontrapart, der nicht minder ehrgeizige Fotoprofi Arne, dem Vorschriften ein rotes Tuch sind, liefern sich einen erbitterten Machtkampf.

Am Beispiel des farbigen Migranten zeigt der Autor unter anderem auf, wie psychotische Täter versuchen, die eigene Ohnmacht durch Gewaltausübung in das Gefühl von Allmacht zu verwandeln; für sie sind die Opfer nur ein Instrument zum Machtmissbrauch. Einfühlsam und mit viel Empathie wird zum einen dargestellt, wie Anonymität in der Gesellschaft oftmals erst den Nährboden für Gewaltausübung bereitet, aber auch, dass jeder Mensch das Recht hat, als Individuum respektiert und entsprechend behandelt zu werden.

Neben Intrigen, Machtgier und Fremdenhass bilden Liebe und Verzeihen die emotionalen Eckpfeiler dieses vielschichtigen, spannenden Thrillers.