Besonders in diesen Wochen vor der Bundestagswahl erheben sich immer wieder Stimmen, die dazu auffordern, sich gegen „rechts“ zu positionieren. Mit „rechts“ verbinden sie in der Regel eine Geisteshaltung, die überbordenden Nationalismus (und Patriotismus) als nicht vereinbar mit unseren bundesdeutschen Vorstellungen einer Demokratie sieht; die in der Außendarstellung und im Gestus bestimmter Parteien sogar eine Art von Morgendämmerung nazistischer Strömungen zu erkennen glaubt.
Hält man sich das unsägliche Leid vor Augen, welches „Führer“ wie Adolf Hitler, aber auch Josef Stalin sowie ihre Nachfolger in der Neuzeit über die Menschheit gebracht haben, dann sollten derartige Ideologien, die überwiegend von der persönlichen Gier nach Macht und Geld geprägt sind und oftmals von Personen mit narzisstischer Geisteshaltung vertreten werden, für immer ein abschreckendes Mahnmal für nachfolgende Generationen sein. Parteien – egal welcher Couleur – sollten als Lehre aus unserer Geschichte sich nicht mit Idiomen schmücken, die sie in die Nähe jenes „Führers“ rücken, der vor mehr als 80 Jahren sein Volk, Lemmingen gleich, ins Verderben stürzte. (Anmerkung: Lemminge sind solchermaßen von Lügen geblendet, dass sie nicht einmal mehr die Klippe erkennen, über die sie sogleich stürzen werden).
Mehr oder minder hilflos fühlen sich heutzutage immer mehr Menschen den Lügen und Hetzparolen extremer Parteien regelrecht ausgeliefert; zumal ihnen die „etablierten“ Parteien keine Orientierung mehr bieten oder in ihren Augen sogar unglaubwürdig geworden sind. Zusätzlich greift hier der psychologische Mechanismus, dass je öfter die Bürger derartige „Botschaften“ hören oder lesen, sich diese umso tiefer einprägen. Wer jedoch keine Zeit oder keine Lust hat, sich fundiert damit auseinanderzusetzen, GLAUBT sie eines Tages sogar … selbst dann, wenn sie seinem originären Denken zuwiderlaufen. Doch werden in diesen Wochen vor der Bundestagswahl Lügen und Hetzparolen, wie mir scheint, immer mehr auch von sogenannten demokratischen Parteien instrumentalisiert – gerade unter dem Deckmantel des „Nie wieder …!“. Dies gipfelt in einer nachgerade Verteufelung des politischen Gegners.
Schaden nehmen dadurch Errungenschaften wie beispielsweise die Meinungsfreiheit. Diese scheint derzeit in eine neue Meinungsdiktatur zu münden, angeführt von Medien und deren Machern. Mahnende wie einst Rosa Luxemburg – „Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden!“ – blenden sie dabei gerne aus. Rückenwind erhalten sie von Menschen, die sich scheuen, ihr „Ställchen“, in dem sie es sich bequem gemacht haben, zu verlassen. Doch vor der ‚Glotze‘ zu sitzen und nur Knöpfchen zu drücken reicht leider nicht. Vielmehr bedarf es Menschen, die Haltung zeigen und die auch dazu bereit sind, die lethargische Masse aufzurütteln … die sich in aller Regel erst dann regt, wenn es an ihren Geldbeutel geht.
Doch sollten die Bürger JETZT ihre Stimme erheben und laut Position beziehen – SOLANGE SIE DIES NOCH DÜRFEN! Die vorherrschende Meinungsinflation, eifrig geschürt von der Herrschaft der Algorithmen – ein Totengräber der freien Meinung – führt eher weg vom Intellektuellen und verführt stattdessen zum bloßen, schnell verpuffenden Aktivismus ohne sinnvolle Ergebnisse.
Eines der vorherrschenden Themen dieses Bundestagswahlkampfs ist neben der Wirtschaft die Migration. Es wäre jedoch fahrlässig, die Augen davor zu verschließen, dass Asylanten und Flüchtlinge spätestens seit 2015 Teil unserer deutschen Gesellschaft sind. Es gibt viele unter den Migranten, die unser Leben bereichern könnten – doch klappt dies nicht ohne den Willen unserer Gesellschaft, diese Menschen aus oftmals anderer Kultur zu integrieren sowie ohne deren Willen, sich (im Rahmen ihrer individuellen Möglichkeiten) in diese Gesellschaft einzufügen.
Das unsägliche Ergebnis der US-Präsidentenwahl wird uns aller Voraussicht nach einen noch unsäglicheren Präsidenten bescheren. Auch auf SEINER politischen Agenda steht das Thema „Migration“ ganz weit oben. Seine radikalen Forderungen hierzu sprengen nahezu jeden Rahmen des in Demokratien bisher Denkbaren. Sie sollten verantwortungsbewussten Politikern hierzulande allerdings keine Blaupause geben, sondern eher zum Nachdenken anregen.