Fortsetzung meiner Schweden-Notizen:
Meine junge Schwedin … sie ist abgereist. Übrigens am selben Tag wie ich … als ob sie es nicht ohne mich aushalten würde. (Hm …).
Dafür erweiterte eine junge deutsche Touristin meine Bekanntschaftsliste: Diana … ja, sie heißt so, wie eine von Karls Geliebten in meinem Roman „Karl Lost: Verstolpert“; nur legte er diese bekanntermaßen irgendwann mit einer Armbrust „ad acta“.
Es ist doch immer wieder verblüffend, wie rasch sich Menschen manchmal annähern … man spricht dann davon, dass „die Chemie stimmt“. Nun, Diana war so eine … ist so eine. Jedenfalls … an meinem letzten Abend am südschwedischen Bolmensee traf ich auf sie. Und es war dies, fast wie im Falle meiner jungen Schwedin, eine nicht minder nette Begegnung – in meinem kleinen Vandrarhem. Sie kam mit ihrem VW-Bus vorbei. Sie hatte es einfach satt, mehrere Tage hintereinander in der freien Natur zu nächtigen. Nichts gegen die Natur, fügte sie hinzu, aber zwischendurch dürfe es auch mal ein normales, kuscheliges Bett sein.
Wir hatten uns getroffen, als ich vom Angeln kam und sie im Begriff war, das Nötigste für die Nacht aus ihrem Bus zu holen. Eine Stunde später standen wir immer noch quasselnd auf demselben Fleck – ohne uns auch nur eine Sekunde lang zu langweilen … was das wohl zu bedeuten hatte (?). Irgendwie „passte“ es wohl. Wir trafen uns an diesem Abend noch mehrere Male – bis die Nacht uns trennte und jeder sich in sein Zimmer zurückzog. Die schönsten Augenblicke sind ohnehin diejenigen, auf die man nicht gefasst ist … zwanglos und einfach schön. Und? Was – und?? Ja, gewiss doch haben wir die Adressen auch ausgetauscht.
Apropos Camping: Zurück an meinem Standquartier in Markaryd, einer kleinen Provinzstadt, brach ich schon wenige Tage später mit Freunden zum Campen auf – nach Öland, einer schmalen, 137 km langen Insel an der schwedischen Ostküste. Wir gönnten uns auch einen Trip an die Nordspitze und arbeiteten uns kreuz und quer bis ganz in den Süden vor; konnten sogar Robben und Seehunde beim Spielen beobachten. Die von uns spontan ausgesuchten Campingplätze waren ebenfalls ein Traum. Ein paar Wochen früher – und das Ganze wäre zum Albtraum mutiert … eingezwängt von Wohnwägen und Reisemobilen überwiegend schwedischer Ferienreisender. Denn, ich gestehe: Wir campten doch tatsächlich noch mit richtigen Zelten … so, wie früher. Drei kleine Zweimann-Unterkünfte – so genannte Pop Up-Zelte – verteilten sich auf großzügigen Wiesenflächen; meist direkt am Meer. Mit dem Rauschen der Brandung im Ohr schliefen wir ein. Krabbelte ich mal nachts aus dem Zelt, dann kam ich mir vor wie im Kino: Der Himmel sternenübersät und funkelnd wie tausende von Diamanten. Ich fühlte mich gleich -zig Jahre jünger.
FORTSETZUNG folgt!