Gedanken zum Tag (24.05.2024)

„Frank-Walter Steinmeier – der falsche Mann“ … beim Blick auf die neuesten Nachrichten fiel mir vor Schreck beim Frühstück doch glatt der Kaffeelöffel in die volle Tasse – und ich hatte die braune Brühe auf dem Bademantel (letzteres, also „braune …“ war völlig unpolitisch gemeint – ganz sicher!).

„Frank-Walter Steinmeier – der falsche Mann“ – sowas grenzt doch an Volksverhetzung … oder?! UNSER allseits verehrter, absolut integrer Bundespräsident, der doch von so vielen Menschen als das Paradebeispiel par excellence für ausgleichendes Handeln angesehen wird … ?

Der Bundespräsident zeige sich seiner Aufgabe nicht gewachsen, heißt es im Leitartikel der Frankfurter Rundschau; und: Er solle das Amt endlich mal prägen, statt es nur zu bekleiden. So habe Steinmeier in seiner Rede zum 75. Jahrestag der Verkündung des Grundgesetzes beschworen, dass es zum Schutz der Demokratie Bürgerinnen und Bürger brauche, die ihre Meinung sagten. Das Problem sei nur, heißt es in dem Leitartikel weiter, dass viele Menschen während der Corona-Pandemie das Gegenteil erlebt hätten. So habe ein großer Teil der Menschen damals den Entzug der Freiheitsrechte zwar befolgt, aber zugleich auch ihre Gegenargumente formuliert. Ihre damit einhergehende pauschale Stigmatisierung als Systemfeinde hätten sie zum Teil als rohe, verbale Gewalt empfunden.

Wo war da Herr Steinmeier, der doch angeblich will, dass Bürgerinnen und Bürger ihre Meinung sagen? Auch hat es ein Bundespräsident in der Hand, unsere politische „Elite“ dazu aufzurufen, den Fehlern aus der Vergangenheit mit Selbstkritik zu begegnen.

Doch auch da scheinen Bundespräsident und Regierung auf derselben Wellenlänge zu liegen. Steinmeier ist der oberste Repräsentant eines Staates, dessen Regierung eher eine Schattenregierung ist und die international in die Bedeutungslosigkeit abgesunken ist. Der Spruch aus Konrad Adenauers Zeiten, „Freund, Feind, Parteifreund!“ liest sich aus ausländischer Sicht mittlerweile wie „Freund, Feind, Deutscher“ – also auf einen Deutschen als Partner, der nur Sonntagsreden halten, aber im Bedarfsfall nicht konsequent handeln kann, sollte man besser verzichten.

Wer hat schon Respekt vor einem Volk,

  • das sich bei jeder passenden (und unpassenden) Gelegenheit aus Scham vor einem Teil seiner Geschichte am liebsten unsichtbar machen will,
  • das über Jahrzehnte im Entschuldigungsmodus verharrt,
  • das am liebsten alle Schuld(en) dieser Welt auf sich nehmen will und
  • dessen Selbstwertgefühl geringer ist als das eines Wurms, der selbst dann noch, wenn ihm ein Teil fehlt, mit dem Rest weiterkriecht und damit sein Recht auf Weiterleben demonstriert?

Laut dem Göttinger Politologen Prof. Dr. Bassam Tibi sorgten Schuldgefühle für NS-Verbrechen dafür, dass deutsche Werte immer weiter zurückgedrängt werden. (Focus Online vom 30.03.2024)

Solche Worte sind gewiss nicht leichtfertig dahingesagt – doch noch schwerer sind die damit verbundenen Folgen zu ertragen. Ein Volk, das sich aufgibt, ein Volk, welches ein wackeliges „Europa“ für sich als Retter, ja, als Heilsbringer sieht, in dem es aufgehen und sich damit am Ende auflösen kann („Hurra!“), eben weil es nicht (mehr) an seine Werte glaubt – EIN SOLCHES VOLK IST KEIN VOLK!

… und deshalb haben wir einen so genannten Bundespräsidenten wie Herrn Steinmeier auch verdient. Punktum.