Gedanken zum Tag (16.05.2024)

Ein beruhigendes Gefühl, als Schriftsteller wahrgenommen zu werden … im positiven Sinn – na ja, kann sein, muss nicht sein. Da fragte mich doch vor kurzem tatsächlich ein Waldenbucher, ob die handelnden Personen in der Kurzgeschichte aus meinem Büchlein „Guido’s skurrile AnekTOTEN“ mit dem gruselig-hübschen Titel „Es knackte“ etwa Ähnlichkeit mit lebenden Geschöpfen aus meiner näheren Umgebung hätten … also, ob ich einen bestimmten Friseur – pardon: (auf neudeutsch) barber – in unserem heimeligen Städtchen im Auge gehabt hätte.

Nun lässt man als Schreiberling jedem Leser – Menschen weiblichen Geschlechts sind hier inbegriffen – die vollkommene Freiheit, seine Phantasie, egal in welcher Richtung, frei vagabundieren zu lassen. NATÜRLICH lässt ein Mensch der Feder sich inspirieren auch von dem, was in seiner nächsten Umgebung passiert … ist ihm sogar hochwillkommen, erspart es ihm doch immerhin, ein teures Flugticket nach Johannesburg oder in die Antarktis zu lösen; und das alles nur deshalb, um seiner Spiritualität und seinem Einfallsreichtum gnadenlos frönen zu können, nachdem er endlich der Zwangsjacke Deutschland entronnen ist. Wäre doch regelrecht pervers – oder?

Weshalb überhaupt diese Zeilen? Hier der Versuch einer ehrlichen Antwort – soweit mir dies möglich ist … doch, ja, ich versuche es: Vier Wochen – ja, tatsächlich, vier ganze Wochen – Bretagne haben ihre Spuren hinterlassen. Tiefe Spuren. … Ja – es war außergewöhnlich, regelrecht schockierend, zu Anfang sogar nahezu beängstigend, diesen Bretonen zu begegnen … sich ihnen hilflos ausgeliefert zu fühlen. (Wohlgemerkt! Bretonen … nicht Franzosen – solches wäre für die meisten eine Beleidigung gewesen!!). Am Anfang drehte ich mich noch um, auf der Suche nach weiteren Personen … Menschen …, die mein Gegenüber gemeint haben könnte. Aber nein, in dieser (bis auf wenige Ausnahmen) stillen, an Menschen armen Landschaft … da war kein Zweifel. Diese Bretonen meinten doch tatsächlich MICH!

… wenn sie mir (je nach Tageszeit) freundlich ein „Bonjour“ oder „Bonsoir“ entgegenwarfen.

Ja – der Leser spürt es … vielleicht. Ich gestehe es: Seit meiner Rückkehr (vor zwei Tagen) … ich vermisse es. Zurück in der Gegenwart – meiner sogenannten Realität – behelfe ich mir mit Sprüchen wie, „andere Menschen andere Sitten …“ oder ähnlichen nichtssagenden Phrasen. Ich hoffe nur, dass es hilft.

Ach ja … die Ausgangsfrage – ob ich einen bestimmten Friseur gemeint haben könnte.

Aber nein doch … nein doch … doch … . NEIN.

Und wer sich für diese Geschichte, falls er sie tatsächlich noch nicht gelesen hat – es soll ja auch solche Leutchen geben -, interessiert, der besorge sich einfach im Buchhandel oder online das AnekTOTEN-Bändchen. Einen entsprechenden Hinweis gibt’s übrigens auch auf meiner Website – oder einfach unter „Guido Sawatzki“ googeln.