Gedanken zum Tag (18.11.2023)

Maoz Inon – sagt Ihnen/Euch dieser Name irgendetwas? Seit wenigen Tagen hat dieser Name ein Gesicht … hat DER KRIEG, den Israel gegenwärtig gegen die Hamas führt, erneut ein Gesicht. Es gehört zu einem Israeli, dessen Eltern am 7. Oktober von dieser Terrororganisation ermordet wurden. Zwei Menschen, 78 und 76, die sozial sehr engagiert waren, die (laut Medienbericht) „jeden Menschen nach seinen Taten beurteilten und nicht nach seiner Religion, seiner Nationalität, Hautfarbe oder Reichtum. … sie waren nicht in Friedensorganisationen engagiert. Sie LEBTEN einfach in Frieden“.

Doch Maoz Inon will keine Rache. Wenige Tage nach dem Terroranschlag war ihm klar, dass man sich jetzt auf vier Ziele konzentrieren müsse: „Den Krieg durch einen sofortigen Waffenstillstand beenden, die Geiseln zurückbringen, Benjamin Netanjahu aus dem Amt zu jagen und eine Botschaft des Friedens und der Hoffnung zu verbreiten“. „Indem wir der rechtsextremen Regierung Israels … unbegrenzte Unterstützung gewähren, machen wir diese Katastrophe für beiden Seiten – Israelis und Palästinenser – noch viel schlimmer. … Die internationale Gemeinschaft muss uns zwingen, anders zu handeln, anstatt im Namen von Gewalt, Krieg und Rache zu handeln. … Wir sollten diese Dinge aus einer Perspektive der Menschlichkeit gegen den Terror, der Menschlichkeit gegen das Blut betrachten.“

Nein – Maoz Inon ist auf seine Regierung wahrhaftig nicht gut zu sprechen: „Der Staat Israel hat uns verraten. … Benjamin Netanjahu hat, um sein Amt als Premierminister zu behalten, einen Krieg erklärt, um die Hamas auszulöschen. Das alles aus politischen und persönlichen Gründen, nicht um Israel zu verteidigen. … Eine politische Lösung läuft Netanjahus Interessen zuwider. Deshalb hat er die palästinensische Autonomiebehörde geschwächt und die Hamas gestärkt.“

Auch ein Seitenhieb auf die deutsche Regierung fehlt in diesem Medienartikel über Maoz Inon nicht: „… solange Deutschland Israel aus der Perspektive seines eigenen Bedauerns für das, was in der Vergangenheit geschehen ist, behandelt, wird es Israel nur weiter schaden. Deutschland sollte eine neue Politik entwerfen, die auf Fakten beruht – auf aktuellen Fakten, nicht auf den Fakten von vor 80 Jahren.“

Maoz Inon zeigt meiner Meinung nach damit die ganze Lächerlichkeit des verantwortungslosen Verhaltens der deutschen Regierungen auf, die sich in ihrer Rückwärtsgewandtheit in ein ewiges Mea culpa-Gestammel und der scheinbaren Rücksichtnahme auf israelische Interessen verrannt haben. Er legt mit seinen Aussagen quasi den Finger in die Wunde …

… und spricht mir wahrhaftig aus dem Herzen: Siehe unter anderem meinen Blog-Beitrag vom 10.10.23.