Wären unsere Mütter nicht, dann wären wir nicht. Wären wir nicht, dann würden wir uns nicht so viele Gedanken über den von vielen als bedrohlich angesehenen Bevölkerungszuwachs machen müssen.
Wäre der Bevölkerungszuwachs nicht, würden uns (in der zynischen und bedauernswerten Sichtweise mancher Menschen) die Soldaten fehlen, die an manchen Orten der Welt ein probates Mittel dagegen sind (… Kurt Tucholsky in einer Glosse: „Soldaten sind Mörder“).
Wäre der Muttertag nicht, dann müssten wir uns eigentlich keine Gedanken über den Sinn dieses Tages machen. Den Sinn eines Feierns dieses Tages könnte auch derjenige in Frage stellen, der daran erinnert, wie die Nazis diesen, ursprünglich von den Amerikanern 1914 als nationalen Feiertag proklamierten Tag zu Ehren der Mütter zum Tag der Gebärmaschinen umfunktionierten/missbrauchten und der Welt damit einen Vorgeschmack auf das lieferten, wie Menschen in ihrer verqueren Denkweise die (an sich wunderbare) Schöpfung eines neuen Menschen umfunktionieren und das Menschsein selbst zu einem furchtbaren und entwürdigenden Desaster werden lassen können – was für die Welt unter dem „Führer“ in einen Krieg mit unsäglichem Leid für Viele mündete und den Wert eines Menschen an sich dauerhaft in Frage stellt(e) und dessen Folgen die nachfolgenden Generationen niemals werden beheben können.
Welchen Grund also haben wir, ausgerechnet diesen Tag zu feiern?! Gedenken ja — aber feiern?