„Gendern“ treibt seit geraumer Zeit die Republik um. Warum eigentlich, wenn doch, glaubt man Umfragen, ohnehin nur eine Minderheit dafür ist?
Mit „Gender“ ist unser soziales Geschlecht gemeint. Das, was als typisch für Frauen und Männer angesehen wird, soll in Sprache und Schreibweise hervorgehoben werden. Ich möchte nicht grundsätzlich von der Hand weisen, dass dies wünschenswert sein kann. Umgekehrt kann es jedoch in einer Gesellschaft, die sich ohnehin im Kern immer mehr entfremdet, eine noch weitere Distanzierung zum Mitbürger zur Folge haben.
Sich auf diese Gender-Diskussion einzulassen oder sie gar zu vertiefen, halte ich persönlich für überflüssig. Respekt und Toleranz im Alltag zu üben und in den Schulen und an den Universitäten zu lehren sind wichtiger als Gender-Ge- und Verbote.
Sich hierbei Politiker als Vorbild nehmen zu wollen geht meist leider ins Leere. Sie flüchten sich viel lieber in das fleißige Dreschen von Phrasen und biedern sich nur allzu gerne vermeintlichen (oder tatsächlichen) Mehrheiten, also dem so genannten mainstream an – dies vor allem vor anstehenden Wahlen.
Folgt man dem trotz allen Drucks – auch gesellschaftlichen – nicht, riskiert man leicht den Vorwurf, die Ideologie von Extremisten zu bedienen – und wird in die Ecke potentieller Neinsager gedrängt.
Erziehung zu mündigen Bürgern beinhaltet jedoch auch die Option, gegen die Art und Weise, wie unsere Politiker sich diese, unsere Parteien-Demokratie oftmals zurechtbiegen, zu demonstrieren – frei nach Hannah Arendt: „Keiner hat das Recht zu gehorchen.“