Gedanken zum Tag (28.01.2023)

Würde mich ein Politiker nach dem „Unwort des Jahres“ fragen – was natürlich keiner tun würde, denn dann könnte er gleich ‘ne Giftpille schlucken -, dann würde ich ihm als solches spontan das folgende vorschlagen: „ABSTAND“. Warum das? Ich komme gleich noch drauf.

Ohne mich in irgendeine Ecke einordnen zu wollen, möchte ich hier zunächst ganz eindeutig sagen: „Ja, ich bin wütend.“ Wütend auf diejenigen Politiker, die, sind sie nur lang genug im Amt, keine Scheu davor haben, denjenigen, die sie gewählt haben, Sand in die Augen zu streuen. Der Grund hierfür, sei es womöglich Parteienproporz oder irgendein irrgeleiteter Glaube, zuallererst zum Wohle des Staates handeln zu müssen … sekundär. Wut auf Politiker, die sich auf Wissenschaftler und deren Gutachten herausreden, nur um selbst keine (oder fast keine) Verantwortung übernehmen zu müssen.

Was ich suche? Menschen, Politiker mit Rückgrat!

Welches Thema mich dabei besonders umtreibt? Suchen Sie es sich aus. Es waren unendlich viele Themen, es sind unendlich viele und es werden auch in der Zukunft unendlich viele bleiben. Doch nicht allein die Politiker tragen Schuld. Auch wir, die wir ständig, wie Roboter, so handeln, wie diese es von uns erwarten. Wir sind das Volk – das waren wir mal … sind es vielleicht irgendwann einmal wieder, in Extremsituationen … vielleicht.

Damit wir uns dennoch nicht schwach (oder sogar überflüssig) vorkommen, dafür sorgt die „Dritte Kraft“ im Staate: Die Medien. Auch von ihnen lassen wir uns nur allzu gerne einlullen, sie lassen uns teilhaben am süßen Leben – vor allem in ihren so genannten Fernsehshows. Auch winken sie die „Meinungen“ der Politiker fast ungefiltert zu uns durch – denn es soll ja alles geordnet zugehen in unserem Land. Mut, sich zu positionieren? Widerstand gar? Den zu leisten, dafür fehlt hierzulande leider den meisten Medien der Mut. Denn hängt man ja am eigenen Job – bis zum Erbrechen. Bilder von sich selbst verbrennenden Mönchen in Tibet? Ist Geschichte, lang her – und weit, weit weg. Mutige Einzelaktionen auch von Journalisten – beispielsweise in Russland – werden beklatscht … . Nach zwei, drei Tagen jedoch spricht kein Schwein mehr davon, denn man muss ja an die Zukunft denken – auch an die eigene. Und wer sich zu weit aus dem Fenster lehnt …?! Vielleicht möchte man ja selber mal wieder nach Russland; und sei es, um Urlaub zu machen.

Warum ist das alles so? Ich möchte dazu nur einen kleinen Satz in die Runde werfen: „German Angst“. Genau das ist es, was uns einerseits dazu bringt, uns gegen jeden Dreck versichern zu lassen, uns aber auch willfährig macht gegenüber denjenigen, die uns vorgeben wollen, was wir zu tun und zu lassen haben. Beispiel „Pandemie“. Hat es denn wirklich etwas genützt, Fußböden und Wände vollzukleben mit Warnhinweisen – und der absoluten Forderung, Abstand zu halten?

Mich kotzt es im wahrsten Sinn des Wortes an, wenn ich Mitbürger sehe, die sich selbst heute noch mit Maske bei Minusgraden erdreisten, andere anzubäffen, dass sie ja Abstand einhalten sollen. Gewiss doch kenne ich genügende Fälle auch in meinem Bekanntenkreis, die Corona bekommen haben. Auch weiß ich, dass Menschen an den Folgen gestorben sind.

Ich bitte jedoch darum, auch diejenigen Menschen zu sehen, die unter diesem, schon fast hysterischen Appell „Abstand, Abstand halten!“ leiden. Denn eine solche Haltung ist zusätzliches Gift in einer Gesellschaft, die sich ohnehin schon weitestgehend entfremdet hat, wo ich keine Nachbarn mehr habe, mit denen ich viel mehr als zwei Worte im Jahr wechsle – denn der Andere ist einem gleichgültig geworden; er spielt keine Rolle im eigenen Leben. Der eigene, kleine Kreis geht vor.

Warten wir’s ab, ob sich ein solches Verhalten auf Dauer bezahlt macht – vor allem dann, wenn auch wir mal „die Anderen“ brauchen.